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erfolgreiche Weiterbildung im Betrieb

Dauer: 

12/2023 -06/2025              

Gesamtbudget:

EUR 12.506,40

Förderbertrag

EUR  6.253,20

 

Qualifizierungspaket I 2024
Insgesamt umfasst das Vorhaben vier Seminare an denen insgesamt fünf Mitarbeiter teilnehmen. Das Teilnehmerfeld erstreckt sich vom Junggesellen bis zum Projektingenieur. Die Qualifizierung umfasst 
folgende Seminare:
- Befähigte Person zur Prüfung bei Explosions-
  gefährdungen
- Volumenstrommessung & Behaglichkeitsanalyse
- Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
  Theorie & Praxis

Die Nacht zum Traumberuf

Berufsausbildung Neues Format der Arbeitsagentur findet bei Premiere viel Anklang. Firmen suchen dringend Nachwuchs und freuen sich über jeden Glücksgriff.

 

- Am Donnerstag geht es los und Gianluca Müller zum ersten Mal in der Früh den Weg zu seinem Ausbildungsbetrieb in der Huttenstraße im Süden Dessaus. Bei einem Vorab-Abstecher bei der Franke, Baehr & Ritter GmbH kann der 16-Jährige in der Rohrwerkstatt seinen Arbeitsplatz inspizieren und die große Werkzeugkiste bestaunen.

Mit leuchtenden Augen hockt der junge Mann an der Seite von Ausbilder und Meister Göran Grundey und fachsimpelt über Akkuschrauber, -bohrer und -sägen. Vor wenigen Wochen noch hat Gianluca an der Kreuzbergschule die Sekundarschule mit ordentlichen Noten abgeschlossen. Jetzt startet die duale Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Heizungs-, Sanitär- und Klimatechnik (SHK). Am Wochenende ist „Einschulung“, am Montag beginnt der Ernst der Lehre. Anlagenmechaniker - das wollte Gianluca werden, seit der erste Lieblingswunsch Bundeswehr ausgeträumt war. Die neue Tür weit aufgestoßen hatte die „Nacht der Berufe“, mit der die Arbeitsagentur Anfang Juni im Haus am Seminarplatz Berufe zum Anfassen und Ausprobieren im direkten Gespräch mit rund 30 Unternehmen der Region vorstellte.

„Und gleich vorn im Foyer war der Stand von Franke, Baehr & Ritter. Das hat prima gepasst“, so der angehende Azubi vom 1. Lehrjahr 2023/24. Von diesem Jahrgang ist er augenblicklich noch der Einzige. „Dabei muss es nicht bleiben“, erklärte Ausbilder Grundey. Die Handwerkskammer und der Prüfungsausschuss der Innung setze zwar die Inhalte der Ausbildungsjahre fest, nicht aber die Zeit, in denen sie zu erledigen sind. „Wer später anfängt, hängt eben etwas Zeit dran. Oder ein Tip-top-Azubi schafft es eher.“

Insgesamt und über dreieinhalb Ausbildungsjahre hat die Sanitär- und Klimafirma jetzt sechs Auszubildende in verschiedenen Berufsfeldern. „Es ist wichtig, dass wir uns verjüngen“, betont Geschäftsführer Frank Dieckow. Die momentan 85 Mitarbeiter (inklusive Azubis) haben im Altersdurchschnitt die Ü50 erreicht. „Und die echten alten Haudegen, die seit der Reprivatisierung 1990 mit dabei sind, gehen in den nächsten sieben bis neun Jahren in Rente.“ Deren Fachwissen und handwerkliches Geschick seien unwiederbringlich verloren, befürchtet Diekow. Sein Gegenüber nickt bestätigend. Für Olaf Ruch, den neuen Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost, steht genau dieser Wissenstransfer weit oben auf der To-do-Liste im Management der Agentur. „Denn das betrifft alle Bereiche - egal ob Handwerk, Verwaltung oder Industrie.“ Der demografische Wandel erwischt alle und der Babyboomer-Generation sei kein vergleichbares Erwerbspersonenpotenzial nachgewachsen.

Beim Resümee für die „Nacht der Berufe“ haben die Arbeitgeber dem neuen Format, das auch die Teilnahme von Eltern und Großeltern ermöglichte, Lob gezollt. Fortsetzung folgt, so Ruch.

Von Silvia Bürkmann (16.08.2023)